Schelmenmarktheft 2023
84 Schubkarrenrennen in den frühen 1950er Jahren. Das Schubkarrenrennen war eine der Attraktionen des Schel- menmarktes. Da es bei den Rennen zu Stürzen kam, wurde es zu einem Schubkar- ren- Geschicklichkeitsparkur geändert. Mats Glock, 2018 unser Schelmenbou am Schubkarrn- brunnen im Museumshof „Schubkarrnschercher“ von Fritz Hetterich Woher kommt der Name und wie war das eigentlich, dass es den Gelnhäusern den Namen „Schubkarrnschercher" ein- brachte? Ich will versuchen, dem Schubkarrnschercher das zu geben, was im gebührt. Als ich 1915 im Kriege mit dem Ersatzbataillon nach Gelnhau- sen kam und mein Quartier bezogen hatte, dauerte es keine Woche und ich bekam einen Schubkarrn in die Hand gedrückt, die Trage (Traache) über die Schultern gehängt und hinauf gings durch die Hohlen zu Feld und Wald. Auf dem Kälbchen wurde gemäht, ein großer Schubkarrn mit Futter beladen und heimgefahren. Ich war nicht allein an die- sem Tage. Alt und Jung, sah ich zum ersten Mal mit kleinen und großen Schubkarrn. Alles was damals heimgefahren wur- de, erschien in dieser Zeit wertvoll und begehrt. Nicht nur der arme Mann, wie man heute glaubt, sondern jeder Gelnhäuser, ob Geschäftsmann, Gastwirt oder Beamte, ob Hoflieferant oder Handwerksmeister, Mann, Frau und Kind schoben fröhlich und vergnügt das Einrad über Berg und Tal. Nicht selten fuhr man stolz durch die Röther- oder Langgasse, um die schönen Äpfel und sonstigen Früchte vom Gelnhäuser Feld zu präsentieren und gar oft hielt man still und mit prü- fendem Blick wurden die Früchte der Nachbarn begutachtet.
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